Wer sich in der Welt von Parfüm, Schönheit und Wohlbefinden bewegt, wird früher oder später auf den Namen Chogan stoßen. Das italienische Unternehmen ist besonders für seine Parfüms bekannt, die Duftzwillingen bekannter Luxusmarken nachempfunden sind – hochwertig, langanhaltend und preislich deutlich unter dem Original.
Doch Chogan ist nicht nur eine Marke – es ist auch ein Geschäftsmodell. Und genau hier beginnt das Interesse vieler Menschen, die sich nach finanzieller Unabhängigkeit, flexibler Arbeit oder einer sinnvollen Nebenbeschäftigung umsehen:
Denn Chogan vertreibt seine Produkte über ein Multi-Level-Marketing-System (kurz: MLM), bei dem Berater:innen nicht nur selbst verkaufen, sondern auch ein Team aufbauen und führen können.
Was auf den ersten Blick nach einer smarten Möglichkeit klingt, selbstständig zu arbeiten und von Zuhause aus Geld zu verdienen, wirft beim genaueren Hinsehen viele Fragen auf. Ist das wirklich so einfach? Was steckt hinter dem Berater-Modell? Und: Lohnt sich das Ganze überhaupt?
In diesem ausführlichen Beitrag wird das Chogan-Berater-Modell Schritt für Schritt durchleuchtet – ehrlich, faktenbasiert und mit einem Blick auf das, was viele oberflächliche Werbeversprechen oft auslassen.
Was ist Chogan eigentlich – und warum ist die Marke so beliebt?
Bevor man sich mit dem Geschäftsmodell beschäftigt, lohnt sich ein Blick auf die Marke selbst. Chogan wurde in Italien gegründet und hat sich auf Parfüm, Kosmetik und Pflegeprodukte spezialisiert. Besonders bekannt wurde das Unternehmen durch seine sogenannte „Essence Parfums“, die mit bis zu 30 % Duftölanteil eine außergewöhnliche Haltbarkeit versprechen – und das zu einem Bruchteil des Preises der Originale.
Was Chogan zusätzlich besonders macht:
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- Das Sortiment ist groß und deckt viele Lebensbereiche ab – von Pflegeprodukten über Nahrungsergänzungsmittel bis hin zu Haushaltsartikeln.
- Die Marke vermarktet sich als Mischung aus moderner Lifestyle-Plattform und natürlichem Wohlfühlversorger.
- Kund:innen können die Produkte nicht im Einzelhandel kaufen, sondern ausschließlich über registrierte Berater:innen – was das Vertriebsmodell zu einem der zentralen Geschäftsbestandteile macht.
Der Einstieg: Wie wird man Chogan Berater:in?
Der Einstieg ins Chogan-System ist – zumindest formal – einfach. Interessierte können sich über einen bestehenden Chogan-Berater registrieren oder direkt über das Unternehmen anmelden. Anschließend erhält man Zugang zum internen Shop sowie zu Rabatten, Schulungsmaterialien und einem persönlichen Empfehlungslink.
Wie funktioniert das Chogan Beratermodell im Detail?
Das Herzstück von Chogan ist der Direktvertrieb kombiniert mit einem klassischen Multi-Level-Marketing-System (MLM). Das bedeutet: Produkte werden nicht über Einzelhandel oder Plattformen wie Amazon vertrieben, sondern ausschließlich über selbständige Berater:innen. Diese wiederum haben die Möglichkeit, nicht nur selbst zu verkaufen, sondern auch neue Partner:innen ins System einzuladen – was zum Aufbau eines eigenen Netzwerks führt.
Wer neu einsteigt, erhält einen persönlichen Zugang zum Chogan-Backoffice und kann direkt mit dem Vertrieb beginnen. Wichtig zu verstehen: Man wird nicht angestellt, sondern arbeitet als selbständiger Vertriebspartnerin auf Provisionsbasis. Damit trägt man auch selbst das unternehmerische Risiko.
Meistens beginnt der Einstieg mit einem Starterpaket. Diese Pakete variieren in Preis und Umfang und enthalten in der Regel Produktproben (oft Parfüms), Marketingmaterialien und Zugang zu internen Schulungen. Der Gedanke dahinter: Neue Berater:innen sollen möglichst schnell ein Gefühl für die Produktqualität entwickeln – und natürlich auch direkt mit ersten Verkäufen starten können.
Welche Aufgaben übernehmen Chogan Berater:innen konkret?
Im Alltag eines Chogan Beraters dreht sich alles um drei zentrale Aktivitäten: Verkaufen, beraten und netzwerken.
Das beginnt beim klassischen Direktverkauf. Produkte können entweder persönlich an Kund:innen vermittelt oder über einen personalisierten Online-Shop verkauft werden. Viele Berater:innen setzen dabei auf soziale Netzwerke wie Instagram, Facebook oder TikTok – dort werden Düfte vorgestellt, Empfehlungen gegeben oder Erfahrungswerte geteilt.
Daneben spielt auch die persönliche Beratung eine Rolle. Gerade im Bereich Parfüm und Kosmetik ist Vertrauen entscheidend. Wer regelmäßig mit Kund:innen kommuniziert, individuelle Empfehlungen gibt oder sogar Duftproben verschickt, kann eine treue Community aufbauen.
Der dritte Bereich ist das Netzwerken – für viele das zentrale Element im MLM. Wer neue Berater:innen für Chogan gewinnt, baut sich nach und nach ein eigenes Vertriebsteam auf. Dessen Umsätze fließen anteilig als Bonusprovision an die Teamleitung – und genau hier liegt das Potenzial für passives Einkommen.
Was kann man als Chogan Berater:in verdienen?
Die Antwort auf diese Frage ist: Es kommt darauf an.
Grundsätzlich verdient man bei Chogan durch zwei Wege:
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- Direktprovision auf verkaufte Produkte
- Teamprovisionen auf die Umsätze geworbener Partner:innen
Die Höhe der Vergütung hängt von der jeweiligen Provisionsstufe ab, die sich nach dem eigenen Umsatz (und dem des Teams) richtet. Es gibt also ein sogenanntes „Karriere- oder Rangkalkulationsmodell“, das festlegt, wer welchen Bonus bekommt.
Rein rechnerisch kann eine Direktprovision zwischen 22 % und 40 % betragen – je nachdem, wie aktiv man ist und wie viel man verkauft. Hinzu kommen teils attraktive Zusatzboni, z. B. für das Erreichen von Monatszielen, Teamumsätzen oder Neuvermittlungen.
In der Praxis sieht das aber oft anders aus: Nur ein kleiner Teil der Berater:innen schafft es, wirklich relevante Summen zu verdienen. Viele bleiben im Bereich von Nebenverdiensten – zwischen 50 € und 300 € im Monat. Nur wer sehr aktiv verkauft und/oder ein großes Team aufbaut, kann deutlich höhere Einkünfte erzielen.
Warum viele Chogan-Berater:innen scheitern – und woran es liegt
So verlockend das System auf dem Papier auch klingen mag: Nicht jede*r wird über Nacht zum erfolgreichen Vertriebspartner. Tatsächlich zeigt sich in der Praxis, dass viele innerhalb der ersten Monate wieder aufhören – aus ganz unterschiedlichen Gründen.
Ein häufiger Stolperstein ist die falsche Erwartungshaltung. Wer denkt, mit ein paar Instagram-Posts schnell reich zu werden, wird oft enttäuscht. MLM – und auch Chogan – erfordert Durchhaltevermögen, konstante Aktivität und echtes Interesse an den Produkten.
Auch der Aufbau eines Teams ist nicht so leicht, wie es oft in Präsentationen dargestellt wird. Viele tun sich schwer, neue Menschen von der Geschäftsidee zu überzeugen – vor allem in einem Markt, der bereits viele ähnliche Modelle gesehen hat.
Zudem ist der Wettbewerb hoch: Je nach Region gibt es bereits zahlreiche Chogan-Berater:innen, was die Kundengewinnung und Teamrekrutierung erschweren kann.
Warum Chogan trotzdem funktioniert – für die richtigen Menschen
Trotz der Herausforderungen gibt es viele Berater:innen, die mit Chogan zufrieden sind – und teilweise sogar überdurchschnittlich gut verdienen. Der Schlüssel liegt nicht in blindem „Pushen“, sondern im strategischen, nachhaltigen Aufbau eines echten Kundenstamms.
Wer Spaß an Kommunikation hat, gerne mit Menschen arbeitet, sich mit Produkten identifizieren kann und kontinuierlich dazulernt, bringt beste Voraussetzungen mit.
Auch ein gutes Verständnis von Online-Marketing, Social Media und Netzpsychologie ist heute ein klarer Vorteil.
Für viele ist Chogan deshalb nicht nur eine Einnahmequelle – sondern auch ein kreatives Projekt, das sie wachsen lässt. Vom eigenen Duft-Blog über TikTok-Reels bis zur WhatsApp-Beratung gibt es viele moderne Wege, Kundenbindung aufzubauen.
Chogan und die Kritik am MLM-System: Was ist dran?
Kaum ein Geschäftsmodell polarisiert so stark wie das Multi-Level-Marketing. Für die einen ist es eine moderne Form des Unternehmertums mit direktem Kundenkontakt und echten Karrierechancen. Für andere hingegen ein intransparentes, hierarchisches System, das nur wenigen wirklichen Erfolg bringt – während viele mit leeren Versprechungen gelockt werden.
Auch Chogan als MLM-Unternehmen bleibt von dieser Kritik nicht verschont. In Foren, Bewertungsportalen oder YouTube-Videos finden sich sowohl begeisterte Stimmen als auch kritische Erfahrungsberichte. Doch worum geht es genau?
Häufige Kritikpunkte an Chogan im MLM-Kontext:
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- Übertriebene Versprechen beim Einstieg: Gerade bei der Rekrutierung neuer Berater:innen wird gelegentlich mit zu hohen Einkommensprognosen oder Erfolgsstories gearbeitet, die in der Realität schwer erreichbar sind.
- Abhängigkeit von Eigeninitiative: Obwohl das System oft als „für alle geeignet“ beworben wird, scheitert der Großteil an mangelndem Marketingwissen, Kontinuität oder Netzwerkgröße.
- Sozialer Druck: Einige berichten von Gruppendynamiken, bei denen ständiger Output, Wachstum oder „positive Mindsets“ erwartet werden – das kann belastend wirken.
- Intransparenz bei Kosten: Starterpakete, persönliche Produktkäufe oder bezahlte Tools können sich summieren. Wer nicht genau rechnet, merkt oft zu spät, dass Aufwand und Ertrag in keinem sinnvollen Verhältnis stehen.
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Aber: Kritik ≠ Betrug
Wichtig ist hier zu unterscheiden: Chogan agiert als legales Unternehmen mit transparentem Vergütungsplan. Es gibt keine Belege für illegale Praktiken oder klassische Pyramidensysteme. Wer sich gut vorbereitet, realistische Erwartungen mitbringt und eigenverantwortlich handelt, kann Chogan durchaus als legitimen Vertriebsweg nutzen – aber eben nicht als Selbstläufer.
Das Chogan Geschäft aus rechtlicher Sicht
Wer sich als Chogan Berater:in selbständig machen möchte, sollte nicht nur Produkte kennen, sondern auch die rechtlichen Rahmenbedingungen verstehen. Denn MLM ist kein Hobby – es ist unternehmerische Tätigkeit. Und das bringt Pflichten mit sich.
Gewerbeanmeldung: Pflicht oder Kür?
In den meisten Fällen ist eine Gewerbeanmeldung erforderlich, sobald regelmäßig Produkte verkauft werden oder Provisionen fließen. Auch wenn es sich „nur“ um eine Nebentätigkeit handelt, verlangt das Finanzamt klare Strukturen.
Einkommen versteuern – aber wie?
Alle Einkünfte aus der Chogan-Tätigkeit sind steuerpflichtig. Je nach Land und individueller Situation kann es notwendig sein, eine Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) zu führen und Umsatzsteuer abzuführen. Es empfiehlt sich, frühzeitig Rücklagen zu bilden und eine:n Steuerberater:in hinzuzuziehen.
Produkthaftung und Verantwortung
Chogan stellt die Produkte zur Verfügung, aber der Verkauf erfolgt durch die Berater:innen. Deshalb ist es wichtig, keine Heilversprechen zu machen, Kunden ehrlich zu beraten und alle notwendigen Informationen transparent bereitzustellen. Nur so kann ein seriöses, langfristiges Geschäftsverhältnis zu Kund:innen entstehen.
Transparenz und Vertrauen – das Fundament jeder Partnerschaft
Egal ob Nebenjob oder Vollzeit-Motivation – Chogan Berater:in zu sein bedeutet Verantwortung. Vertrauen entsteht durch Offenheit: im Umgang mit Kunden, im Recruiting, in der Kommunikation.
Wer langfristig Erfolg haben möchte, sollte sich ehrlich mit den Herausforderungen auseinandersetzen. Denn nur wer weiß, worauf er oder sie sich einlässt, kann das Beste aus den Chancen machen, die das System bietet.
Häufig gestellte Fragen
Muss ich ein Gewerbe anmelden, wenn ich Chogan Produkte verkaufe?
Ja, in den meisten Fällen ist eine Gewerbeanmeldung notwendig, sobald du regelmäßig Einnahmen erzielst. Auch als Nebentätigkeit gilt MLM als gewerbliche Aktivität.
Was kostet der Einstieg als Chogan Berater:in?
Es gibt verschiedene Starterpakete, beginnend bei ca. 30–100 Euro. Diese enthalten Produktproben, Broschüren und Zugang zum Vertriebssystem.
Wie viel kann man wirklich verdienen?
Das ist individuell sehr verschieden. Die Mehrheit verdient ein Nebeneinkommen im Bereich von 50–300 € monatlich. Wer aktiv verkauft und ein Team aufbaut, kann deutlich mehr erreichen – mit entsprechendem Aufwand.
Ist Chogan ein Schneeballsystem?
Nein. Chogan vertreibt reale Produkte und zahlt Provisionen auf echte Umsätze. Es gibt kein System, das rein auf Neuanwerbung basiert – was ein klassisches Schneeballsystem wäre.
Muss ich Produkte vorfinanzieren oder auf Lager halten?
Nein, der Verkauf kann auch ohne eigenes Lager über deinen persönlichen Shop-Link erfolgen. Viele nutzen jedoch eigene Proben oder Vorführprodukte zur besseren Beratung.
Wie finde ich Kunden oder Interessierte für mein Team?
Klassisch über das persönliche Umfeld oder online via Social Media, WhatsApp, Empfehlungsmarketing, eigene Websites oder Blogs. Je kreativer und authentischer dein Auftritt, desto besser.
Fazit
Die Tätigkeit als Chogan Berater:in bietet viele Chancen – aber auch klare Anforderungen. Wer glaubt, mit wenig Aufwand und ein paar Posts reich zu werden, wird enttäuscht. Wer dagegen bereit ist, kontinuierlich zu lernen, Kund:innen ehrlich zu beraten und unternehmerisch zu denken, kann ein solides Nebeneinkommen aufbauen – oder sogar mehr.
Dabei hilft, dass die Produkte von Chogan – insbesondere die Parfüms – wirklich gefragt sind. Auch Zusatzprodukte wie Pflege, Nahrungsergänzung oder Haushaltshelfer ergänzen das Angebot sinnvoll. Kombiniert mit einer aktiven Community, modernen Vertriebskanälen und fairen Einstiegshürden ergibt sich ein Modell, das durchaus funktionieren kann – für die richtigen Menschen mit der richtigen Einstellung.